Was ist eigentlich Banding?

Zur Beantwortung dieser Frage könnte ich es mir leicht machen und auf das Foto verweisen. Diese Bögen, die Sie im Bereich des Himmels sehen, nennt man Banding. Doch wenn Sie jedoch nicht nur wissen wollen, wie Banding aussieht, sondern auch verstehen , woher es kommt und was man dagegen tun kann, lesen Sie weiter. (Es war übrigens nicht einfach, diesen Effekt so deutlich „herzustellen“, ich bitte Sie, meinen selbstlosen Einsatz bei kaltem windigem Regenwetter gebührend zu würdigen!)

Banding ist kein hinzunehmender Effekt, sondern ein Fehler, der ein Foto wertlos macht – zumindest in den Augen des halbwegs anspruchsvollen Hobbyfotografen. Es handelt sich beim Banding um stets streifenförmige Artefakte, die auftreten, wenn der Kamerasensor überfordert ist. Dies ist meist bei dunklen Tönen, vor allem bei Schwarz der Fall, dann nämlich, wenn auch das ISO-Rauschen (die Körnchenbildung) auftritt. Aber auch bei intensiven Farben kann Banding entstehen; man sieht es häufig bei Fotos von Mohnblumen.

Die Kamera ist Schuld

Auf dem obigen Foto verursacht der ausgebrannte Himmel das Banding. Mit diesen Lichtverhältnissen kam der winzige Sensor meines iPhone 8 Plus nicht mehr zurecht. Hier wird deutlich, dass Smartphonekameras mittlerweile sehr gut sind, der Dynamikumfang von hell zu dunkel jedoch zu gering ist, um eine echte Alternative zur Kamera mit mindestens MFT darzustellen. Auch das Rauschverhalten bei höheren ISO-Werten ist noch nicht konkurrenzfähig und wird es wohl auch nie sein. Das hat schlicht physikalische Gründe.

Hätte ich etwas tun können, um das Banding zu vermeiden? Wie stets in der Fotografie ist theoretisches Wissen und Erfahrung hilfreich, denn wenn man weiß, was einen unerwünschten Effekt auslösen kann, kann man auch versuchen gegenzusteuern. Hier hätte ich mittels Belichtungskorrektur den Himmel deutlich abdunkeln müssen, damit wären auch die Details der Wolken sichtbar geworden. Als Nebeneffekt wären natürlich die Bäume und die Wiese dunkel bis nahezu schwarz dargestellt worden, was aber kein großes Problem gewesen wäre. (Erinnern Sie sich noch, was ich mal erklärt habe? Helles brennt sehr schnell aus, die Pixel sind dann tot. Dunkles wird immer dunkler und ist erst bei Tiefschwärze nicht mehr zu retten. Man spricht dann von „abgesoffenen Tiefen“.)

Tragen Sie’s mit Fassung

Wieder einmal muss ich konstatieren, dass der Spruch, es käme nicht auf die Kamera, sondern auf den Fotografen an, nicht immer richtig ist. Manchmal geht’s einfach nicht. Manchmal kann ein Foto nicht gemacht werden, weil – nun, weil die Kamera es nicht machen kann. Wenn man das akzeptiert, lebt man als Fotograf deutlich entspannter. (Und nicht nur als Fotograf.)


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