Planung und Organisation meiner Fotoprojekte und -reisen

Wie planst und organisierst Du Deine Fotoreisen?“ Diese Frage wurde mir bei Twitter gestellt, verbunden mit dem Geständnis, dass derjenige grundsätzlich mehrere Sachen vergesse und diese dann schmerzlich vermisse. Kenne ich das? Hm. In neuerer Zeit nicht mehr, früher ist mir das vermutlich öfter passiert. Was mir aber bei der Antwortsuche auf die Frage auffiel, ist, dass man viele Dinge automatisch tut und kaum jemals reflektiert, ob sie (noch) Sinn machen. Also habe ich darüber nachgedacht, wie ich meine kleine #NaTour „übr d‘Alb“ organisiert habe.

Ich bin seit Jahren fast nur noch digital unterwegs und nutze entsprechend mein iPad und verschiedene Apps. Dazu gehören als Basis Notability für Notizen, Listen, Planungen und Recherchen. Bei Google Maps und Google Earth sehe ich mir Gebiete an, von denen ich gehört oder gelesen habe und die mir vielversprechend in Bezug auf mein Interessengebiet erscheinen. Danach kommt Outdooractive zum Einsatz, denn Touren gibt es dort für fast alle Regionen der Welt. Entweder ich übernehme sie, um dorthin zu gelangen, wohin ich möchte – ich bleibe fast nie dort, wo sich andere Menschen aufhalten -, oder ich organisiere anhand der Daten meine eigenen Routen.

Gute Planung ersetzt hektisches Suchen

Habe ich mein Reiseziel bzw. meine Reiseziele festgelegt, suche ich mir ich geeignete Übernachtungsmöglichkeiten bei Airbnb oder über eines der einschlägigen Hotelportale. Manchmal bin ich auch schon ein bekannter Gast, dann genügt ein Telefonat oder eine Mail. Auch Camping ist Thema, allerdings ungern während der Ferienzeiten. Früher hatte ich‘s einfacher, da schlief ich in meinem Bus. Nun, ich arbeite daran, dass ich diese Freiheit wiedererlange. Sie erlaubte mir spontane Reisen durch halb Europa und natürlich eine hohe Flexibilität auf meinen Touren.

Dann stelle ich eine Packliste zusammen und lege eine Check- und Todo-Liste an. Der Unterschied ist, dass die Packliste alles beinhaltet, was physikalisch vorhanden ist und mit muss. Die Checkliste füllt alles, woran ich denken muss und was ich noch zu erledigen habe. Das können zu besorgende Rezepte und Medikamente sein, ein Servicetermin beim Bikehändler, ein kleiner Kundendienst an meiner Kamera oder die Anschaffung von Teilen, die entweder (fast) kaputt sind, technisch veraltet oder nicht für den kommenden Einsatzzweck geeignet. Eine Todo-Liste nimmt alles auf, was ich konkret zu tun habe, bevor es losgehen kann. (Zum Beispiel muss ich heute Abend einen Beitrag an meinen Verlag mailen. Sowas taucht auch im Kalender auf; ich nutze Calendars 5.)

Das Wichtigste wird zuletzt verpackt

„Alles, was in Koffern, Taschen oder im Auto ist, kann man getrost vergessen.“ Sowas höre ich häufig und kann nur dringend dazu raten, es andersherum zu machen. Wie oft ich früher alles wieder ausgepackt habe, weil ich mich überzeugen wollte, dass ich meine (lebenswichtigen) Medikamente dabei hatte, kann ich nicht mehr zählen. Irgendwann drehte ich den Spieß um und warf die existenziellen Dinge auf einen Haufen, den ich ganz zuletzt einlud. Damit war ich fünf Minuten vor Abfahrt wirklich sicher, dass ich nichts vergessen hatte.

Aber was ist (mir) eigentlich wichtig?

  • Krankenversicherungskarte(n), Notfall- und Organspendeausweis
  • ADAC-Mitgliedsausweis (sehr empfehlenswert: ADAC Plus)
  • EC- und Kreditkarten plus nicht mehr Bargeld als nötig
  • Führerschein, Fahrzeugschein, Versicherungsnummer
  • Ersatzautoschlüssel und Ersatzbikeschlossschlüssel
  • Medikamente, Ersatzbrille, Kontaktlinsen
  • Smartphone und Ladekabel sowie Kopfhörer

Habe ich was vergessen? Was ist Ihnen wichtig?

Tetris unter erschwerten Bedingungen

Da ich seit fast zwei Jahren, wie erwähnt, leider keinen Bus mehr habe, sondern einen relativ kleinen Kombi (etwas größer als Golf, etwas kleiner als Passat), muss ich wieder etwas mehr planen, wenn sich die Abfahrt nähert. Alles soll rein, aber bitte so, dass a) nichts durchs Auto fliegt, nichts klappert, nichts das Leder oder Plastikteile verschrammt, ich b) alles mit einem Griff finde, was ich unterwegs suche und c) die Dinge greifbar sind, die ich zuerst benötige.

Bei meiner #NaTour nach Oberschwaben und über die Schwäbische Alb werde ich noch auf der Anreise eine Wanderung unternehmen. Heißt, der Rucksack ist gepackt und liegt zusammen mit den Wanderstiefeln hinten – Heckklappe auf, hinsetzen, Schuhe an, Rucksack auf, Auto zu, loslaufen. Das Bike kommt erst einen Tag später zum Einsatz, entsprechend liegt es ganz unten. Meine Kamera liegt auf dem Beifahrersitz, denn ich weiß schließlich nicht, ob ich nicht unterwegs auf ein Motiv treffe.

Ganz zuletzt wird nochmal Pipi gemacht und kontrolliert, ob Mandou garantiert (!) im Haus ist. Wie oft ich mein Katzenkind beim Packen und Laden aus Gepäckstücken gezogen und aus dem Auto gescheucht habe, konnte ich irgendwann nicht mehr zählen …

Und wann geht‘s endlich los?

Morgen früh starte ich. Mein erstes Ziel ist ein Bannwald, wo ich mir auf einer rund 10 Kilometer langen Wanderung ansehen möchte, was passiert, wenn man einen Wald mehrere Jahrzehnte lang für alle Aktivitäten sperrt und sich selbst überlässt. Ich bin sehr gespannt!

Updates zu meiner fünftägigen Exkursion gibt‘s täglich mehrfach drüben bei Twitter oder bald ausführlicher hier im Blog. (Bis dahin könnten Sie sich ja mal überlegen, ob Sie nicht jemanden kennen, dem sie ein schönes Geschenk machen möchten …)


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