Grenzerfahrungen

Manche Aufträge bringen mich an meine Grenzen. Es fällt mir schwer, meine Gefühle auszudrücken, die mich beim Fotografieren, vor allem aber beim Bearbeiten der folgenden Bilder befielen. Für dieses Projekt musste ich lang auf den richtigen Zeitpunkt warten. Regnen sollte es, trotzdem aber brauchte und wollte ich helles, warmes Licht. Im Frühling sollte ich das Projekt angehen, um die Dramatik und Tragik der Motive zumindest ein wenig durch Grün zu brechen. Eine ähnliche Anlage habe ich vor ein paar Jahren November fotografiert und alle Bilder gelöscht. Kälte, Nebel und ruhende Natur passten zum Thema, klar. Aber mir persönlich fehlte dieser eine Funke Hoffnung darin, der uns alle antreibt.

Dieser KZ-Friedhof befindet sich am westlichen Stadtrand von Landsberg am Lech an der Erpftinger Straße. Es gibt mehrere dieser jüdischen Grabes- und Gedenkstätten im Landkreis; jede einzelne ist bedrückend und regt vor allem in jüngster Zeit wieder verstärkt auch junge Menschen zum schweigenden Nachdenken an. Noch vor wenigen Jahren traf ich dort kaum einmal einen Besucher an. Das hat sich geändert, seitdem rechte Parteien und Gesinnungen wieder salonfähig sind.


Bei den obigen Bildern handelt es sich um das ehemalige KZ-Außenlager, das zu dem Friedhof gehört. Auch davon gab es eine Reihe in der Nähe meines Wohnorts; sie alle gehörten zum KZ Dachau. Mir fehlen die Worte, wenn ich solche Gebäude besuche. Vielleicht gibt es auch einfach keine.

(Alle Fotos können mit einem Klick aufs Bild vergrößert werden.)


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