Alles neu macht der – März

Wow, ich stelle gerade fest, es ist einige Zeit vergangen, seitdem ich das letzte Mal hier geschrieben habe. Das liegt nicht etwa daran, dass ich nichts mehr zu sagen hätte zu Wald und Fotografie, sondern daran, dass ich viel zu tun hatte. Auch das hatte nichts mit Wald und Fotografie zu tun, sondern mit mir und meinem Privatleben: Ich bin umgezogen, habe mich neu orientiert, neu eingerichtet und vielleicht auch neu gefunden.

Einige von Ihnen werden es wissen: Ich stehe dem Buddhismus nahe und dem Minimalismus. Und beidem nicht seitdem es modern ist, sondern schon viele Jahre. Das bedeutet, ich orientiere mich immer wieder neu und reduziere kontinuierlich Materielles, behalte aber dabei meinen Fokus – zumindest versuche ich es. Mein Thema zuletzt war, dass ich zu viel Platz hatte und zu wenig Raum. Womöglich klingt das widersprüchlich, ich will’s auch nicht erklären, sondern lade sie dazu ein, selbst darüber nachzudenken und sich zu fragen, wie es bei Ihnen ist. Haben Sie Raum? Ihren Raum? Ausreichend Raum für sich? Wie viel Raum brauchen Sie? Ist es nur ein Raum oder sind es mehrere?

Alles neu. Fast alles. Das Haus ist das alte.

Ich brauche Raum, der nur von mir gefüllt wird, den niemand sonst „infiziert“ mit – puh, womit eigentlich? Materiellem? Oder Aura? Da stoßen wir schon an die Grenze zum Esoterischen, das mir so gar nicht liegt. Buddhismus nicht absolut nichts mit Esoterik zu tun, sondern ist meiner Erfahrung und Lebensart zufolge höchst rational. Und so rational habe ich eines Tages festgestellt, dass ich untergehe, ersticke in fremder – tja, nennen wir es ruhig Aura, bis uns etwas Besseres einfällt. An diesem Tag habe ich beschlossen, dass ich umziehen muss. Weit bin ich nicht gekommen, nur eine Etage tiefer. Da lebe ich nun in einem Loft mit Garten und Wintergartenbüro, alles klein und doch hell und luftig, und stelle seit dem ersten Tag fest, dass es mir gut tut. Sehr gut.

Damit habe ich nun also die letzten Wochen verbracht. Ich habe keinen einzigen Tag eine Kamera in der Hand gehalten, kein Bild bearbeitet, keinen Text geschrieben, keine Recherche betrieben, kein – Moment! Doch, ich habe etwas Fotografisches getan: Ich habe Magazine verschickt. Ja, es gab und gibt Käufer für mein NaTour Magazin. Offensichtlich sehr zufriedene Käufer, deren Feedback mich überwältigt. Dafür mache ich das alles, dafür fahre und laufe ich weit, investiere Zeit und Geld. Nur aus Jux und Tollerei tue ich das nicht. Es ist kein Hobby, es ist keine Beschäftigungstherapie, es ist mein Anliegen, meine Berufung. Da ich sehr wenig Reichweite habe, schätze ich jede Empfehlung und jeden Kommentar bei Twitter. Sie wissen ja, jeder Euro wird in die Fortsetzung meines Urwaldprojekts gesteckt! Und das sollte in Kürze mit einer Reise in die Slowakei seine Fortsetzung finden.

Und dann kam auch noch Hausarrest …

Doch dann grätschte mir Corona in die Beine. Nicht nur mir, uns allen, ich weiß. Doch ich bin Hochrisikopatientin und soll die nächste Zeit jeden Kontakt mit Menschen vermeiden. Hausarrest Plus also. Plus deshalb, weil ich mich natürlich in meinem Garten aufhalten kann, wo der Frühling deutlich zu sehen und spüren ist. Ich darf auch in den Wald, wenn ich allein mit dem eigenen Auto fahre, allein zu Fuß durch die Natur streune oder mit wiederum allein mit dem Bike unterwegs bin.

Da ich schon lange mit Ansteckungsrisiken zu tun habe, kenne ich das mit dem Aufpassen, Ausweichen, Abstand halten. Was andere jetzt lernen müssen, ist bei mir normal. Ich nehme im Supermarkt nie einen Einkaufswagen, lasse mir an der Kasse nie das Geld in die Hand geben, sondern immer in den Geldbeutel. Und so weiter. Achten Sie doch mal darauf, was Sie den ganzen Tag alles anfassen. Sie werden die meisten Kontakte gar nicht wahrnehmen, solange sie nicht darauf trainiert sind. Jetzt können Sie sich dafür sensibilisieren, denn die nächste Grippe oder das nächste Noro-Virus lassen unter Garantie nicht lang auf sich warten.

Ein bisschen Fotografie ist immer.

Schluss mit Corona, das Thema verfolgt uns ohnehin auf allen Kanälen. Hier geht es um Fotografie, somit lasse ich Sie auch heute nicht ohne davonkommen. Ich folge bei Youtube einem Projekt, das sich mit dem Retten alter Filme beschäftigt. Es ist faszinierend, was das Rescued Film Projekt ans Tageslicht bringt. Bilder, die verloren waren, Bilder, die Dokumente darstellen, Bilder, die Bedeutung haben. Heute zeige ich Ihnen ein Video, in dem nicht einfach nur Fotos aus früheren Zeiten gezeigt werden, sondern auch wie der Prozess der Entwicklung abläuft.


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